Jahresbericht 2019

Unsere Einrichtung startete ins Jahr 2019 mit einer Belegungszahl von neun Regelplätzen, sowie einer begleiteten Verselbständigung und einer Mitarbeiterverteilung von sechs pädagogischen Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit. In den Osterferien wurden die Mitarbeiter der Einrichtung entlastet, sodass der restliche Urlaubsanspruch abgegolten werden konnte. Während dieser Zeit übernahmen Frau Schnier und Frau Stich mit 2 Praktikantinnen die pädagogischen Aufgaben.

Neues Jahr – Veränderungen – neue personelle Anforderungen:

Im Rahmen des Frühjahres hat auch die Einrichtung eine Vielzahl von Veränderungen personeller Art erfahren müssen.

Als Geschäftsführer wurde Herr Günter Rolle eingestellt, der Frau Laffontien ablöste. Frau Kachtig schied als pädagogische Leitung aus, sodass Frau Martin, zunächst mit einer geringeren Stundenzahl, nach ihrem Erziehungsurlaub diese Stelle wieder übernahm.
Im März verließen uns Herr Fröhle und Frau Tangünes. Dafür wurden später Frau Kespohl in Vollzeit, Frau Jann als geringfügig Beschäftigte und im Juni Herr Wemhöner in Vollzeit übernommen. Im Rahmen einer PIA-Ausbildung des AWO-Berufskollegs konnten wir Frau Ziemann als Auszubildende einstellen, die zuvor bei uns erfolgreich ein dreimonatiges Praktikum absolviert hatte.

Aufgrund dieser hohen Fluktuation wurde die Stundenanzahl von Frau Martin aufgestockt, sodass sie nun wieder in Vollzeit als Heimleitung arbeitet. Für das Ausscheiden von Herrn Liebkowsky im Oktober 2019 kehrte Frau Tangünes in die Einrichtung zurück. Eine erfolgreiche Akquise von Frau Martin führte dazu, dass die Einrichtung gegen Ende des Jahres voll- bzw. überbelegt war. Wegen dieser vorübergehenden Überbelegung hat Frau Glowacka pädagogische Arbeiten übernommen. Sie arbeitet hauptsächlich im hauswirtschaftlichen Bereich, kann jedoch eine pädagogische Eignung vorweisen.

Weiterhin wurden zwei zusätzliche Mitarbeiterinnen als geringfügig Beschäftigte eingestellt. Ab Januar 2020 wird Herr Fröhle wieder in unserem Team arbeiten und wie zuvor aufgrund seines Studiums mit 75% seines Stundenkontingentes. Hierbei wird er das Haus und das Team als stellvertretende pädagogische Leitung unterstützen. Außerdem begleiteten unsere Einrichtung elf Praktikanten/innen im Rahmen ihres pädagogischen Werdegangs. Sie alle werden in den regionalen Berufsschulen der AWO, des Anna-Siemsen Berufskollegs und des Elisabeth-von-der-Pfalz Berufskollegs ausgebildet.

Kinderheimat – Geschwisterliebe – eine Ära geht zu Ende:

Zu Beginn des Jahres endete vorläufig eine Ära im Haus Mindener Straße 8. Mit dem Auszug der letzten Binnenschifferkinder sind ab diesem Zeitpunkt nur Kinder und Jugendliche aus der Jugendhilfe bei uns untergebracht. Zudem nahmen wir einen 17-jährigen Jugendlichen auf, der als unbegleiteter Geflüchteter nach Deutschland kam.Wegen der anstehenden Verselbständigung wurde ihm die Dienstwohnung überlassen. Die Nachtbereitschaft wechselte in den 1. Stock. Alle untergebrachten betreuten Kinder und Jugendlichen sind vollstationäre Regelplatzbelegungen aus dem Kreis Herford, den Städten Herford, Unna, Verl, Bielefeld und Bautzen.

Feste Feiern – Aktivitäten – Projekte:

Ein voller Erfolg war unser Sommerfest, das zum Start in das neue Schuljahr gefeiert wurde. Der Einladung folgten alle Mitarbeiter der Einrichtung sowie die Familien der Kinder und Jugendlichen. Außerdem konnte das Ergebnis des langwierigen Projektes „Das sind Wir – Zeitreise von unserem Haus Mindener Straße 8“ präsentiert werden. Die Besucher erhielten durch Fotocollagen und Power-Point-Präsentationen einen Einblick in die vergangenen Tage und den Wandel unserer Einrichtung.

Zum alltäglichen Miteinander gab es diverse gemeinsame Aktivitäten, z. B. ein gemeinsamer Sommernachmittag am „Dümmer See“, an dem auch ehemalige Jugendliche und mittlerweile selbständige junge Erwachsene teilnahmen sowie ein Besuch des Obersees bei Bielefeld. Auch der Freizeitspaß kam nicht zu kurz – Achterbahnfahrten im Heidepark standen im vergangenen Jahr an und eine 3D-Minigolfanlage wurde besucht. Im Rahmen eines „Escape Rooms“ in Bielefeld wurde ein erfolgreicher „Fluchtversuch“ unternommen. Außerdem wurde gemeinsam ein Kino besucht, um den neuen Film „König der Löwen“ zu sehen.

Die Sommerferienzeit wurde durch die Anschaffungen des Fördervereins bereichert. Das neue Trampolin war in täglichem Gebrauch und wurde gut angenommen. Mobil wurden die Kinder durch das angeschaffte „KettCar“, mit dem nun der Innenhof unsicher gemacht wird. Entspannung fand abends statt im „Heimkino“ in einem aufwändig dafür umgestalteten Wintergarten, mit dem neuem Beamer und ausgeliehenen Filmen. Auf einem prasselnden kleinen Feuer im Garten wurde Stockbrot geröstet. Der neu angeschaffte „Swimming Pool“ soll im Sommer 2020 eingeweiht werden. Zum Abschluss der Sommerferien gab es eine kulinarische Reise durch Griechenland. Neben Tzatziki und Fladenbrot genossen alle griechische Spezialitäten, die gemeinsam von einer Mitarbeiterin und einer Jugendlichen in Buffetform serviert wurden.

Nach dem Projekt von Frau Tangünes ließen unsere Kinder ihre selbstgebastelten Lenkdrachen am Herforder Himmel steigen. Alle Kinder im Grundschulalter nahmen an der „Grundschulrallye durch Herford“ teil. Gemeinsam wurden Rätsel quer durch die Themenfelder der Grundschulzeit gelöst und so gleichzeitig auf spielerische Art und Weise die Umgebung erkundet.

In der monatlichen Jugendkonferenz kommt der pädagogisch-partizipative Grundgedanke zum Tragen. Die von den Kindern und Jugendlichen gewählten Gruppensprecher sind nicht nur ihre „Ohren,“ sondern auch „Sprachrohr“ derjenigen, die sich sonst nicht so mitteilen können. Eine Bereicherung für das Team war eine interne Fortbildung über mehrere Monate hinweg mit dem Schwerpunkt: „Kinesiologie: Selbst- und Fremdwahrnehmung“.

Neben „Nehmen“ stand auch „Geben“ in diesem Jahr auf dem Programm:

In der Vorweihnachtszeit hat einer unserer Jugendlichen, der sein Praktikum in einer Altenpflege-Einrichtung absolviert, uns nach Absprache mit seinem Chef eingeladen. Dort wurden mit den Bewohnern Gesellschaftsspiele gespielt, gemeinsam gelesen, gesungen und gegessen.

Hervorzuheben ist in diesem Jahr die Kooperation mit der Edeka-Wehrmann-Filiale in Herford. Diese zeigte sich im Rahmen einer Spendenaktion besonders großzügig und die Edeka-Mitarbeiter verkauften drei Tage lang im Vorhof der Filiale verschiedene Produkte aus der Region zu Gunsten unserer Einrichtung. Innerhalb dieser Aktion kam es zu einer Presse begleiteten Scheckübergabe von 1500,- €. Auch die Steuerkanzlei Kröger aus Hiddenhausen ließ jedem Kind und Jugendlichen einen Wertgutschein in Höhe von 100,- € zukommen für einen Einkauf in einem Onlinekaufhaus.

Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass beide spendenden Unternehmen auch in Zukunft das Haus Mindener Straße 8 Herford unterstützen wollen. Nicht zu vergessen sind vereinzelte kleinere Sach- und Geldspenden aus privaten Haushalten sowie der diesjährige prächtige Tannenbaum, den wir selber schlagen durften.

Zudem freuen wir uns über die Kooperation mit einem Herforder Fitness-Studio, das nicht nur von unseren Jugendlichen, sondern auch zum Teil von unseren Mitarbeitern regelmäßig besucht wird. Im Rahmen dieser Kooperation ergab sich eine vorweihnachtliche Einladung der Mitarbeiter des Fitness-Studios zu einem gemeinsamen Fußballturnier mit unseren Kindern und Jugendlichen. Neben dem Genuss von „Gemüsesticks“ und Fruchtshakes stand der Nachmittag im Zeichen des Sports. Hier hatten alle Anwesenden sichtlich viel Freude und Spaß.

Die weihnachtliche Gemütlichkeit zu den Feiertagen wurde am zweiten Weihnachtsfeiertag durch eine Spendenaktion eines Herforder Hof-Restaurants abgerundet, das uns mit einem Buffet belieferte. Die Mitarbeiter, Kinder und Jugendlichen hatten so die Möglichkeit, bei Gans, Ente, Soufflé und Dessert Variationen die besinnlichen Tage ausklingen zu lassen.

Auf Grund einer Auflage des Landesjugendamtes Münster haben Umbau- und Renovierungsmaßnahmen in der obersten Etage stattgefunden. Wegen eines Wasserschadens im Erdgeschoss und Keller sind allerdings weitere Handwerker-Arbeiten im Jahr 2020 erforderlich, die dann – so hoffen wir – endgültig abgeschlossen werden können.

Wir freuen uns auf ein gesundes, wirtschaftlich und pädagogisch erfolgreiches und beständiges Jahr 2020.